Wir am Hof
Unser Hof ist getragen von unserer Großfamilie. Eigentlich sollte nur einer der drei Buben zu Hause bleiben und die andern auf „sicherem“ Terrain als Arzt oder Rechtsanwalt ihre Zukunft aufbauen. Doch der Wunsch von allen Kindern, in der Landwirtschaft zu bleiben, war stärker. Die Vorlieben haben jeden sein Feld finden lassen und unsere Eltern gaben uns den notwendigen Rahmen und die Freiheit, uns selbst verwirklichen zu können. Als sie erkannten, dass es wirklich jedem damit ernst war, zuhause zu bleiben, war kein Risiko zu groß und keine Mühe zu schwer, den Hof von einer kleinen Landwirtschaft in eine größere Dimension zu führen, von der auch mehrere Familien leben können.
So hat nun jeder das Glück, genau das zu tun, wohin es ihn immer schon gedrängt hat: Werner, der seine Kindheit mehr im Presshaus verbrachte als auf Spielplätzen. Hannes, der von klein auf von Traktoren fasziniert war und Lukas, den es immer zu den Tieren und Pflanzen hingezogen hat.
Hofkreislauf
Die höchste Form der Landwirtschaft ist jene, die sich aus sich selbst heraus fruchtbar erhält und somit auch unabhängig wird. Das ist ein hohes Ideal und eine Lebensaufgabe, die wir auf allen Ebenen verwirklichen möchten.
Wenn es gelingt, die einzelnen Bereiche zu einem zusammenhängenden Ganzen zu formen, wenn die einfachen kargen Weiden die gleiche wichtige Bedeutung am Hof haben, wie die vielgepflegten Weingärten, wenn der Duft einer Kuhflade nicht weniger Beachtung wie der des Weines findet, wenn der Heumahd die gleiche Priorität zukommt wie der Ernte des Getreides, wenn die Pflanzen die gleiche Sorge und Zuneigung wie die Tiere erfahren, dann entsteht ein Organismus, getragen von schöpferisch gestaltenden Menschen, deren Arbeit ihr Leben ist.